Mit rund 2000 Mitarbeiter:innen ist die Airbus Operations GmbH mit ihrem Werk in Stade der größte Arbeitgeber unserer Region. Auch sie wird durch eine Arbeitnehmervertretung (Betriebsrat) repräsentiert.
Mit dem Betriebsratsvorsitzenden Tamer Yüksel und seinem Team habe ich mich heute zur aktuellen Situation von Airbus in Stade ausgetauscht.
Niedersachsen und die Luftfahrtindustrie
In Niedersachsen sind in der Luftfahrtindustrie ca. 30.000 Menschen direkt beschäftigt. Über 100.000 Menschen arbeiten drum herum bei Zulieferern und Co. Über 260 Betriebe produzieren für die Luftfahrtindustrie. Alles in allem also eine enorm wichtige Branche, von der sehr viele Arbeitsplätze abhängen!
Fachkräftemangel beschäftigt auch Airbus
Aber auch die Luftfahrtindustrie hat mit massivem Fachkräftemangel zu kämpfen. Diesen versucht Airbus am Standort in Stade unter anderem mit einer Verdopplung der Ausbildungszahlen im nächsten Ausbildungsjahr entgegenzuwirken. Richtige Entscheidung! Fachkräfte sind heiß begehrt. Den eigenen Fachkräftenachwuchs werden Unternehmen aufgrund des demografischen Wandels in Zukunft in erster Linie durch eigene Ausbildung im Unternehmen finden.
Hybrides Arbeiten in Pandemiezeiten wichtig
Außerdem haben wir uns über hybrides Arbeiten ausgetauscht. Diese Möglichkeit des Arbeitens war in der Coronapandemie eine wichtige Strategie, die Mitarbeiter:innen im Homeoffice sicher weiterbeschäftigen zu können.
Zukunft der Luftfahrtindustrie
Die Luftfahrtindustrie entwickelt sich stetig weiter. Auch hier sind, nicht nur im Hinblick auf den Klimawandel, Innovationen gefragt. Momentan wird an Möglichkeiten geforscht, Flugzeuge mit Wasserstoff zu betreiben. Hier nimmt Airbus eine Vorreiterrolle ein und möchte ein wasserstoffbetriebenes Passagierflugzeug auf den Markt bringen. Da passt es gut, dass wir in Stade 2023 das ITZ (Innovations- und Technologiezentrum) Nord bekommen werden. Der Bund finanziert dieses neuartige Dienstleistungszentrum als einen wichtigen Baustein für die „Nationale Wasserstoffstrategie“ auf dem Weg zu klimafreundlicherem Verkehr.
Auswirkungen der Ukraine-Krise auch in Stade zu spüren
Auch die Auswirkungen des brutalen Angriffskrieges von Putin auf die Ukraine gehen nicht spurlos an der Luftfahrtbranche vorbei und waren ein weiteres wichtiges Thema unseres Gespräches. So entstehen bei Airbus z.B. gerade Lieferengpässe beim Titan, was sich auf die Produktionsabläufe von Türeinstiegen in Flugzeugen auswirkt.
Zusätzlich bereitet aber auch die auf uns zukommende Gas-Knappheit der Airbus Operations GmbH verständlicherweise Sorgen, denn sie würde nicht nur die Produktion im Werk Stade betreffen, sondern auch Zulieferer und damit Lieferketten und Produktionsabläufe. Hier gilt es, schnellstmöglich Lösungen mit Politik und Wirtschaft zu finden.
Ich habe heute einen tollen Einblick in die Airbus Operations GmbH sowie die dortige Betriebsratsarbeit bekommen und bedanke mich sehr herzlich für das offene Gespräch und die vielen wichtigen Informationen, die mir mit auf den Weg gegeben wurden!